Grauses, stumpfes, dünnes Haar? Nach diesem Artikel nicht mehr!

Beitrag einer mia Gast Autorin

Mein Beauty-Geheimtipp für tolles Haar

Über Jahre hinweg hatte ich immer nur ein Ziel: Die perfekten Haare zu haben. Aufwändiges Styling, Tonnen an verschiedensten Produkten und vor allem viel Zeit wurden aufgewandt, um meine Mähne bestens zu präsentieren.

Mit der Zeit habe ich allerdings gemerkt, dass meine Haare, auch wenn sie gesund aussahen, es bei Weitem nicht waren: Spröde und kaputte Spitzen sowie trockenes Haar waren das Endprodukt der falschen Pflege. Besonders den vielen Silikonen, die in unzähligen Produkten vorhanden sind, sowie der Hitze, der meine Haare durch ewiges Glätten ausgesetzt waren, gebe ich Schuld an diesem Desaster.


Begonnen hat meine Haarveränderung mit folgenden Schritten:

1) Frisörbesuch: Spitzen ab!(Rapunzel hat Haar gelassen!)

2) Ausmisten: Silikone weg!(Informiere dich hier am besten im Internet über schädliche Inhaltsstoffe oder sprich mit dem Frisör/der Frisörin deines Vertrauens darüber.)

3) Pflege: In Maßen und mit den richtigen Produkten!

4) Waschen: So selten wie möglich! (mehr darüber im folgenden Absatz)


Meine Haarroutine

In diesem Absatz erzähle ich dir alles über meine persönliche Haarroutine, dank der ich gesundes und starkes langes Haar erreichen konnte. Ein wichtiger Zusatz ist hier, dass natürlich jedes Haar anders ist, was bedeutet, dass meine Haarroutine nicht für jeden Haartyp geeignet ist. Am besten siehst du meine Tipps einfach als Inspiration, ebenfalls verschiedene Produkte und Methoden auszuprobieren, um deine passende Routine zu finden!


Waschen

Waschrhythmus

Ausfetten lassen ist der Schlüssel zum Erfolg - aber warte mal? AusFETTEN? Ja, du hast richtig gelesen! Ich gebe zu, es gehört sehr viel Überwindung dazu, aus dem gewohnten Waschrhythmus auszusteigen und die Haare einmal so richtig fettig werden zu lassen. Doch ich verspreche dir: Es ist die Überwindung wert!

Vor zwei Jahren noch habe ich meine Haare nahezu jeden Tag gewaschen, was Gift für meine Kopfhaut war, da sie dadurch stark ausgetrocknet wurde. Durch das Ausfetten habe ich es geschafft, nun nur noch zweimal pro Woche waschen zu müssen und nahezu ohne Trockenshampoo auszukommen.

2x Shampoo

Ein weiterer Tipp von mir wäre, die Haare 2x mit Shampoo zu versehen und hierfür gibt es eine Erklärung meiner Frisörin: Die erste Haarwäsche ist dazu da, angesammelten Schmutz, Schweiß, etc. von der Kopfhaut zu schrubben und sie zu reinigen. Die zweite Haarwäsche dient der Pflege und entfernt jene Reste, die bei der erstmaligen Wäsche womöglich übrig geblieben sind.

Zwischen den beiden Haarwäschen spülst du die Haare am besten mit lauwarmem Wasser aus und trocknest deine Spitzen ein wenig an, indem du sie mit einem Handtuch trocken tupfst. Achtung: Hier bitte wirklich nicht rubbeln, da dies die Haare stark beschädigen kann - nasses Haar sollte auch niemals durchgebürstet werden!

Während du das Shampoo der zweiten Haarwäsche etwas einwirken lässt, solltest du etwas Conditioner in deine Spitzen einmassieren. Hier ebenso ein wichtiger Grundsatz: Shampoo ist für die Kopfhaut, Conditioner wirklich nur für jene Haarpartie unter den Ohren!


Spülen

Ich bin dazu übergegangen, mein Haar beim letzten Auswaschen immer eiskalt zu spülen, was dem Haar einen natürlichen Glanz verleihen soll und dabei nicht schädigt.


Pflegen

Pflegen, Pflegen, Pflegen. Speziell langes Haar benötigt sehr viel Aufmerksamkeit, welche nicht nur durch tägliches Bürsten mit einer qualitativ hochwertigen Bürste (zB mit Schweineborsten), sondern auch durch Masken und Öle sowie die richtigen Haar-Accessoires, wie weiche Haargummis oder Haarklammern, erreicht wird.


Masken

Ein- bis zweimal pro Woche solltest du deinen Haaren eine Maske gönnen und hierbei wieder auf gute und hochwertige Inhaltsstoffe achten. Wenn du Lust auf eine DIY-Maske hast, wirst du unter "Selbstgemachtes" fündig. Je nach Maske lässt du sie am besten mindestens 15-30 Minuten einwirken, ich selbst lasse viele Produkte auch über Nacht einwirken und wasche sie am nächsten Morgen aus.


Selbstgemachtes

Kokosöl-Leave-In

Kokosöl ist ein äußerst pflegendes und vielseitiges Öl, welches auch in der Haarpflege gerne verwendet wird und in verschiedensten Produkten enthalten ist. Besonders reichhaltig ist natives, kaltgepresstes Kokosöl, welches in jedem Supermarkt und auch in der Drogerie erhältlich ist. Das Öl kannst du einfach als Maskenersatz in deine Spitzen einmassieren und einwirken lassen und anschließend auswaschen.

Kleinere Mengen kannst du auch einfach als leave-in verwenden.


Rosmarinwasser

Mein persönliches Highlight ist das Rosmarinwasser, welches mit nur wenigen, haushaltsüblichen Produkten hergestellt werden kann.

Du brauchst hierfür:

  • 250 ml Wasser
  • ein paar Rosmarinstängel
  • wahlweise ätherische Öle (Orange, Lavendel, ...)
  • wahlweise eine Sprühflasche



Zuerst säuberst du die Rosmarinstängel behutsam und unter kaltem Wasser und fügst diese einem Kochtopf hinzu, in dem du bereits 250ml erwärmen lässt. Das Gemisch sollte zusammen aufkochen und im Anschluss mindestens 20 bis 30 Minuten ruhen, damit die Nährstoffe des Rosmarins auf das Wasser übergehen können. Nachdem die Tinktur abgekühlt ist, kannst du die entweder bei der nächsten Haarwäsche über deinen Kopf spülen, oder in eine Sprühflasche füllen und Scheitel für Scheitel auftragen.

Am besten wirkt das Rosmarinwasser, wenn du es an noch feuchtem Haar und etwa 2-3 Mal pro Woche anwendest. Die Sprühflasche solltest du im Kühlschrank aufbewahren. Achte jedoch bitte darauf, dass die Tinktur so schnell wie möglich aufgebraucht wird, um mögliche Bakterienbildungen zu vermeiden!


Hitze/Styling

Beim Thema Hitze bin ich vorsichtiger geworden, da ich gemerkt habe, dass meine Haare trotz Hitzeschutz unter dem ständigen Glätteisen-Einsatz sehr leiden mussten. Meine Haare föhne ich seit geraumer Zeit nur mehr auf der kältesten Stufe, wobei ich im Vorhinein Öl einmassiere, um ein geschmeidigeres Ergebnis zu erzielen.

Mein Tipp: Wenn man schon Styling-Geräte verwendet, sollte man darauf achten, die Haare nicht unnötig zu hoher Hitze auszusetzen. Daher empfehle ich Geräte mit verschiedenen Hitzestufen und guten Rezensionen sowie Testergebnissen.


Die Produktwahl

Ein wichtiger Grundsatz ist hier auf jeden Fall: Hier darf nicht gespart werden, doch teuer heißt nicht automatisch auch gut! Bei der Produktwahl sollte es keinesfalls um bekannte Markennamen oder die Produktaufmachung gehen, denn was zählt, sind die Inhaltsstoffe! Ob du nun Naturprodukte verwenden möchtest, oder lieber auf klassische Frisörprodukte setzt, bleibt dir natürlich selbst überlassen, mein Tipp ist jedoch, temporär einer Produktlinie treu zu bleiben, also zB Shampoo und Conditioner der selben Marke und Ausführung zu verwenden.

Essentiell ist außerdem, die Produkte aufzubrauchen und nicht ständig zu wechseln, da es sonst zu Irritationen kommen kann.


Ein kleiner Hinweis am Rande: Gib neuen Produkten und Produktlinien eine Chance! Speziell der Umstieg auf silikonfreie Produkte kann zu Beginn zu ungewünschten Reaktionen, wie vorübergehend trockenem oder fettigem Haar führen. Dies liegt vor allem daran, dass Silikone eine starke, jedoch langfristig schädigende Wirkung auf das Haar haben, wodurch die Absetzung dieser Produkte zu Veränderungen führen kann.


Fazit

Gesundes Haar bekommt man leider nicht über Nacht, sondern es benötigt viel Geduld, um an die "perfekte" Mähne zu gelangen, daher: Trust the process!